Zum Neujahrsempfang der Gemeinde Lengerich hat Herr Franke, Lingener Tagespost einen sehr schönen Bericht geschrieben:
Freiwilliges Engagement in Lengerich hat viele Gesichter
Die Würdigung des beispielhaften ehrenamtlichen Engagements steht traditionell im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs der Gemeinde Lengerich. Am Samstagabend ist die Ehrung als „Verdiente Bürger“ Hermann Jansen sowie den seit vielen Jahren tätigen Schülerlotsen zuteil geworden.
Von Johannes Franke
LENGERICH Sehr herzlich wurden traditionell die Sternsinger von über 200 Besuchern im Saal „Pepes Post“ empfangen. „Ihr macht nicht nur uns in jedem Jahr, sondern den bedürftigen Kindern in der Welt eine große Freude“, lobte und dankte Alfred Lampa als stellvertretender Bürgermeister, der den Abend moderierte.
Beeindruckt vom vielfältigen Engagement dankte Bürgermeister Gerhard Wübbe allen, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl einbringen. „Das Ehrenamt ist das Herz unserer Gesellschaft, was auch für unsere Gemeinde gilt“, betonte er. Dazu zählt Hermann Jansen, der von 1987 bis 1997 stellvertretender Vorsitzender des SV Lengerich – Handrup war, 1982 Gründungsmitglied der Tennisabteilung sowie 1. Vorsitzender von 1997 bis 2015 und seit fünf Jahren Ehrenvorsitzender. Viele Projekte habe er maßgeblich angestoßen, „denn alle Abteilungen des Sportvereins waren dir gleich wichtig“, sagte Wübbe. Die ruhige, kontaktfreudige Art zeichne Jansen aus, der lange Zeit Fastabendvater war, seit 2015 Liedervater im Kirchenchor St. Cäcilia ist und sich als Ratsmitglied politisch engagierte. „Du konntest zuhören und warst für so manche so eine Art Beichtvater“, erwähnte Wübbe.
Für ihr langjähriges großes ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Gemeinde, sprach sie der „Gruppe Schülerlotsen“ Dank und Anerkennung aus. „Ihr seid wichtig für die Kleinen, müsst schon früh euren Dienst beginnen, tragt zu einem sicheren Schulweg bei“, hob Wübbe hervor. Das gebe vielen Eltern ein Gefühl der Sicherheit für ihre Kinder. Der Bürgermeister dankte auch dafür, „dass wir mit euch im Gespräch neue, sichere Schulwege konzipiert haben.“
2019 sei in vielerlei Hinsicht ein „gutes, dichtes, bewegendes und wirtschaftlich ein sehr gutes Jahr gewesen“, betonte der Bürgermeister. Viele Investitionen seien auch dank hoher Steuereinnahmen durchgeführt worden und für 2020 seien weitere Projekte geplant.
Wübbe stellte die Dorf- und Städtebausanierung, die Straßenunterhaltung vor, erläuterte die Kinder- und Jugendarbeit, berichtete über Jubiläen, Aktionen, kleine und große Veranstaltungen, die „mit wertvoller Unterstützung durch Vereine und Verbände“ durchgeführt wurden. In 2020 würden neue Bauplätze erschlossen, das Sport- und Schützenhaus, Bürgerpark-Maßnahmen sowie die Rathaus-Umfeldgestaltung würden fertiggestellt. Er dankte dem Rat und der Verwaltung, der Bauamtsleiterin Angelika Lügering, dem Samtgemeindebürgermeister Matthias Lühn „für deine Unterstützung und dein Engagement für unsere Gemeinde“, der in seiner Rede den Dank erwiderte.
Unter anderem beleuchtete er die Schulpersonalsituation, berichtete über Sanierungsmaßnahmen, die Feuerwehr, den Tourismus und Glasfaserausbau. Lühn verwies auf das „Große Fest im kleinen Park – wir sind Samtgemeinde“, das am 9. und 10. Mai gefeiert werde. Von 2012 bis 2019 sei die „unglaubliche Summe“ von gut 30 Millionen Euro investiert worden. Er dankte den Gewerbetreibenden und Betrieben, die hier ihre Steuern entrichten, sowie allen, die mit Zuschüssen die Samtgemeindeaufgaben finanziell unterstützen.
Hermann Josef Jansen von der Innogy (Tochter der RWE) überreichte den Klimaschutzpreis in Höhe von 500 Euro an die Kolpingfamilie Lengerich. Über 140 Mitglieder würden sich vielfältig engagieren, unter anderem im Bereich Umwelt und Klimaschutz, und erfüllten die Kriterien einer „fairen Gemeinde“.
Als Ehrengast sprach der Chefarzt Dr. Bernd Schmitz vom Elisabeth-Krankenhaus Thuine der Niels-Stensen-Kliniken über die Herausforderungen des allgemeinen Gesundheitswesens, über Ziele und Strategien der Versorgung, besonders über seine Ausübungen und das Leistungsspektrum als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, die er seit dem 1. Juli in Thuine ausübt.
Nachdenkliche Lieder wie „Frieden ist alles, was ich will“, sang der Cäcilia-Kirchenchor St. Benedikt. Brachte, aber auch mit seinem Schlager-Medley den Saal zum Mitsingen, Klatschen und Schunkeln.
Augenzwinkernd, mit viel Humor, feinsinnig beobachteter Doppeldeutigkeit und Lokalkolorit, beleuchteten Beate Eilers und Michael Merscher in ihrem plattdeutschen Sketch „Miss Sophie besoch Lengerike no lange Tied“, zurück- und vorausblickend die Dinge und Gegebenheiten vor Ort. Viel Applaus erhielten auch die sechs Kinder der Klassen 3 und 4 für ihre weihnachtlich-plattdeutsche Schattenspielaufführung.
Nach drei Stunden bildete das „Lengericher Heimatlied“ den Schluss und für alle stand fest: „Es gibt nur ein Lengerich!“