Nachts wandern sie als Prozession vom Nest in die Baumkronen und fressen dort die Triebe bzw. Blätter der Eichenbäume. Sobald die Raupen Mitte Mai im dritten Entwicklungsstadium angekommen sind, bilden sie gefährliche Brennhaare aus, die einen Giftstoff enthalten. Diese Brennhaare können eine Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier darstellen. Nach der Häutung der Raupen verbleiben die Haare in den Gespinstnestern und werden bei deren Zerfall an die Umwelt abgegeben. Das Allergien auslösende Gift in den Härchen kann mehrere Jahre wirksam bleiben.
Auftretende Anzeichen bei einer Erkrankung:
• Bei Haut-, Augenkontakt oder Einatmen können die Brennhaare verschiedene Reaktionen auslösen
• Anhaltender Juckreiz
• Entzündliche Hautausschläge mit Rötungen
• Quaddeln und Bläschen
• Allergische Reaktionen
• Schüttelfrost und Schwindel
• Entzündungen der Augenbindehaut
• Reizungen im Rachen, Halsschmerzen und Husten.
Bei Auftreten stärkerer Beschwerden sollten Sie einen Arzt aufsuchen und auf den Kontakt mit den Raupenhaaren hinweisen.
Es sind folgende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:
• Befallene Gebiete und Kontakt zu Raupen und deren Gespinsten meiden
• Auch Kinder und Haustiere von den Raupen fernhalten
• In der Nähe von befallenen Bäumen sich nicht ins Gras oder auf den Boden setzen
• Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen
• Hosenbeine am unteren Ende verschließen
• Allgemein empfindliche Hautbereiche, wie Nacken, Hals und Unterarme schützen
• Nach Raupenkontakt sofort duschen, Haare waschen und Kleidung wechseln
Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner:
Aufgrund der gesundheitlichen Gefährdung sollten die Raupen und Gespinste ausschließlich von einem fachmännischen Schädlingsbekämpfer entfernt werden.
Möglichkeiten zur Bekämpfung der Raupen:
• Absaugen mit Hilfe von Spezialgeräten
• Insektizideinsatz (wird derzeit im Landkreis Emsland nicht angewandt)
• Nester nicht Abflammen oder mit einem Wasserstrahl entfernen, da sich die Gifthaare dabei in der Umgebung verteilen.
Verantwortlich beim Befall von Eichen mit dem Eichenprozessionsspinner ist:
• auf öffentlichen Flächen die Städte und Gemeinden
• auf Privatgrundstücken der jeweilige Eigentümer.
• Bei Antreffen einer Vielzahl von behaarten Raupen an, beziehungsweise in der Nähe von Eichen, ist unverzüglich das Ordnungsamt der Samtgemeinde Lengerich zu informieren. An machen Radwegen im Landkreis Emsland sind Warnschilder (101 „Gefahrenstelle“ und dem Zusatzzeichen „Eichenprozessionsspinner Allergiegefahr“) aufgestellt. Diese Schilder weisen auf die Allergiegefahr, die vom Eichenprozessionsspinner ausgeht, hin. Wer mit dem Fahrrad auf diesen Radwegen unterwegs ist, sollte die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen unbedingt beachten. Bei gesundheitlichen Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder an Ihre Hausärztin, Ihren Hautarzt oder Ihre Hautärztin oder an das Gesundheitsamt des Landkreises Emsland in Meppen.
Sollten Sie befallene Bäume im Bereich der Samtgemeinde Lengerich entdecken, so melden Sie diesen Befall bitte an die Samtgemeinde Lengerich, Ordnungsamt, Herr Dust, Tel. 05904/9328-18 oder per Email an Dust@Lengerich-Emsland.de.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des NLGA. (https://www.nlga.niedersachsen.de/umweltmedizin/weitere_themen_projekte/eichenprozessinonsspinner-massenvermehrung-154340.html.)