I. Das Projekt
Der sich in den nächsten Jahren vollziehende Wandel in den Altersstrukturen der Bevölkerung und der Anzahl an Pflege-bedürftigen werden die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen und Pflegeplätzen vor Ort verstärken. In den Familien kann Pflege aufgrund von Berufstätigkeit und Abnahme der Pflegemöglichkeiten im Hinblick auf die Größe der Familien nicht mehr geleistet werden. Ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaften haben das Potential, sich zu etablieren.
1. Ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaften überzeugen durch
- hohe Pflegequalität
- hohe Wohnqualität (lebenswertes und würdevolles Altwerden im
gewohnten Umfeld)
2. Der derzeitige Planungsstand sieht den Bau von sechs Seniorenwohnungen in Form von barrierefreien/behindertengerechten Reihenhäusern sowie den Bau und den Betrieb einer Seniorenwohngemeinschaft mit maximal zwölf Pflegeplätzen in Pastors Garten (Rutener Straße; Grundstück des alten Pfarrhauses) in zentraler Lage und in direkter Nachbarschaft zur Kirche/Friedhof und dem Begegnungshaus vor. Die Einrichtung wird über eine Gemeinschaftsküche verfügen. Bewohner sollen/können im Rahmen ihrer Möglichkeiten z. B. den Speiseplan mitgestalten und sich an der Zubereitung der Speisen beteiligen. Ein intensiv genutzter Ess- und Aufenthaltsort stellt einen wichtigen Ankerpunkt im räumlichen Gefüge des Wohnbereichs dar. Sowohl im Haus als auch im Garten werden Gemeinschaft und Begegnungen gefördert, jeder verfügt aber auch über ausreichend Möglichkeiten zum Rückzug. Ein Pflegedienst ist rund um die Uhr im Haus.
3. Als Partner für die Umsetzung empfiehlt sich das Bauunternehmen und Planungsbüro Günter Terfehr aus Rhede. Dieses Unternehmen hat bereits 3 vergleichbare Seniorenwohngemeinschaften in Papenburg, Surwold und Dörpen errichtet. Von diesen Erfahrungen können wir in Langen profitieren. Mit dem Bauunternehmen Terfehr hätte man einen erfahrenen Partner, der wertvolle Tipps für die Errichtung und auch den späteren Betrieb geben kann.
II. Die Finanzierung
Nach heutigen Kalkulationen belaufen sich die Gesamtkosten auf ca. 2,6 Mio. €. Die Volksbank Lingen eG hat zugesagt, 75 % der Kosten über einen Kredit zu finanzieren. Demnach bleiben 25 % = rd. 650.000 € an Eigenkapital aufzubringen.
Geplant ist, eine Dienstleistungsgenossenschaft „LiLA eG“ (Leben in Langen eG) zu gründen. Diese Genossenschaft soll das Projekt als Bauherrin umsetzen und anschließend betreiben. Der Genossenschaftsverband in Oldenburg würde den Gründungsprozess begleiten und bei der Satzungsverfassung beratend mitwirken. Die Genossenschaft kann nur nach Vorlage eines Geschäftsplans und einer Wirtschaftlichkeitsberechnung gegründet werden. Die Prüfung dieser Berechnungen erfolgt ebenfalls durch den Genossenschaftsverband.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können Genossenschaftsanteile erwerben. Ein Genossenschaftsanteil wird 1.000 € betragen. Die nach heutigen Schätzungen zu erwartende Dividende für Genossenschaftsbeteiligungen beläuft sich auf ca. 1,5 – 2,0 %. Die Genossenschaftsanteile können mit einer in der noch zu erstellenden Satzung festzulegenden Kündigungsfrist gekündigt oder auch vererbt werden. Die Dividende (= Verzinsung) wird jährlich nach der Mitgliederversammlung an die Genossenschaftsmitglieder ausgezahlt. Dieses Prinzip dürfte vielen z B. von der Volksbank Lingen eG bekannt sein.
III. Der weitere Ablauf
Jeder, der dieses Projekt unterstützen und sich an der Genossenschaft finanziell beteiligen möchte, kann im Gemeindebüro oder in der Volksbank Lingen eine ausgefüllte Absichtserklärung zur Beteiligung an der Genossenschaft „Leben in Langen eG“ abgeben. Die Abgabe dieser Erklärung dient der Einschätzung, ob das erforderliche Eigenkapital aufgebracht werden kann. Juristisch ist die Absichtserklärung unverbindlich. Sie verpflichtet rechtlich nicht, später die eingetragenen Anteile zu zeichnen. Allerdings sollte sie auch nur abgegeben werden, wenn man die Beteiligung ernsthaft in Erwägung zieht.
Ebenso kann schon heute das Interesse bekundet werden, nach Fertigstellung eine der Seniorenwohnungen zu beziehen.
IV. Fazit
Für die Umsetzung werden nicht nur Geldgeber gebraucht. Die Entwicklung, der Bau und der Betrieb erfordern viel Einsatz und starke Kooperationen bzw. Partner. Insbesondere kleinere Dörfer bieten sich für das vorgestellte Konzept an, da dort ein funktionierendes Vereinsleben und eine relativ hohe Bereitschaft zur ehrenamtlichen Tätigkeit vorzufinden sind.