Eine kleine Flöte ertönt und die zahlreichen Anwesenden im Flüchtlingscafé in Lengerich verstummen langsam. Sie schauen neugierig zur Bühne. Ein kleines Konzert beginnt, als zweites Lied erschallt auf drei Flöten „ABC die Katze in den Schnee“, gefolgt von „Alle meine Entchen“. Die drei Blockflötenkünstler ernten ihren verdienten Beifall und aufmerksam wird geschaut, was da wohl noch präsentiert wird. Flöte, Trompete, Horn und Klarinette geben eine Kostprobe ihres Klanges.
„Musik kann einfach glücklich machen.“
„Hier spielt die Musik“, unter diesem Motto hatte der Musikverein Langen-Gersten in das ehrenamtlich betreute Migranten-Café nach Lengerich geladen, um den Verein, die Instrumente und die Möglichkeiten des Musiklernens vorzustellen. Denn: „Musik ist eine Sprache, die alle verstehen“, wie Ernst-Uwe Vollmer, ehemaliger SPD-Ratsherr aus Lengerich, in seiner Begrüßung sagte. Wortsprache diene zum Gespräch und zum Erkennen der Welt, mache gebildet und klug. „Musik ist zum Hören bestimmt und entwickelt die ästhetische Vorstellungskraft sowie die Gefühlswelt des Menschen“, meinte Vollmer. „Musik kann einfach glücklich machen."
Kräftiger Impuls für die Region.
Aber auch bei dieser Sprache ist Lernen des Handwerkzeugs unumgänglich. Die erste Vorsitzende des Musikvereins, Petra Midden, erläuterte die Entstehung einer Idee: Der Regionale Musikverband Emsland Grafschaft Bentheim hatte zu einer Fortbildung eingeladen, wo es um die integrierende und herkunftsübergreifende Kraft der Musik ging. Bei 62 Mitgliedsvereinen und circa 4000 Mitgliedern kann man schon von einem kräftigen Impuls für die Region sprechen, den der Musikverein Lengerich-Gersten empfing und mit Ideen umsetzte. AnzeigeAnzeige
„Glücklich machende Kraft der Musik.“
„Unser Verein ist offen für die glücklich machende Kraft der Musik“, hieß es und 180 Mitglieder zeigten, dass sie diesem Ruf gefolgt sind. 45 Personen sind in der musikalischen Ausbildung und 40 Personen bilden das Orchester. Sechs zugewanderte Jugendliche nutzen bisher die Möglichkeiten, ein Instrument zu erlernen. „Es dürfen gerne noch mehr werden“, sagte Petra Midden.
Instrumente ausprobieren.
Der Nachmittag bei Kaffee, Tee und Kuchen gehörte so ganz den neu zugewanderten Familien, den Kindern und Jugendlichen. Sie sollten doch einmal ausprobieren, ob das gemeinsame Musizieren eine Bereicherung des Lebens sei.Im individuellen Gespräch mit den jungen Leuten ging es um den globalen Charakter von Musik. Ja, gerade die Clubmusik werde rund um die Welt gehört und ist fast allen Jugendlichen bekannt.
Motivierte Neueinsteiger gesucht
Die positive Wirkung des Musizierens spielt eine Rolle beim Erlernen von Sprache. Die Sprache hat einen Klang, wir sprechen mit Betonung und Intonation, arbeiten mit verschiedenen Tonhöhen, das spricht für Musizieren“, sagte Midden, nicht ohne auf die nötige Disziplin hinzuweisen: „Ohne regelmäßige Teilnahme kein Erfolg.“ Der Verein freut sich über jeden motivierten Neueinsteiger und an diesem gemütlichen Nachmittag sah es wirklich gut aus für Nachwuchsgewinnung im Musikverein.
Quelle: Lingener Tagespost
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