Die Pogrome im November 1938 markierten dabei für alle sichtbar den Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung der deutschen Juden seit 1933, hin zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später in den Holocaust an den europäischen Juden insgesamt und damit in der Ermordung von etwa 6 Millionen jüdischer Männer, Frauen und Kinder mündete.
Auch in Lengerich haben zu dieser Zeit 3 jüdische Familien mit dem Namen Heilbronn gelebt, die vollkommen in das dörfliche Leben integriert waren. In der Reichspogromnacht kam es auch in Lengerich zu Gewalttaten gegen die Familie Heilbronn. Auch wurden einige der Familienmitglieder später in Konzentrationslagern umgebracht, die übrigen Familienmitglieder mussten fliehen.
Um an das Schicksal der Familie Heilbronn zu erinnern, wurde im Bürgerpark in Lengerich im Jahr 1987 ein Gedenkstein errichtet, der später noch um eine Tafel mit den Namen der ermordeten jüdischen Mitmenschen ergänzt wurde.
An diesem Gedenkstein wird jedes Jahr am 9.11. auch in einer kleinen Gedenkveranstaltung an das Schicksal der ehemaligen jüdischen Mitbürger erinnert. Leider kann auch diese Veranstaltung in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden.
Um aber hier trotzdem den Anlass nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, stellen Bürgermeister Gerhard Wübbe und Samtgemeindebürgermeister Matthias Lühn verbunden mit stillem Gedenken an die Verstorbenen ein Blumengesteck beim Gedenkstein auf.
Erstmalig sollte in diesem Jahr der 9. Jahrgang der Oberschule Lengerich in die Gestaltung der Gedenkveranstaltung mit einbezogen werden, das war leider auch nicht möglich.
Informationen zur jüdischen Familie Heilbronn finden Sie auf heimatarchiv.de